Bienen-Blog

Aktuelles
über Bienen

NEONIKOTINOIDVERBOT

Eintrag vom 30.04.2013

Bienen sitzen in kleinen Gruppen zusammen, ein typischer Anblick bei Vergiftungen mit Beizmittel. (Foto: E. Hüttinger)

In einer zweiten Sitzung am 29. April 2013 in Brüssel haben sich die EU-Mitgliedstaaten mehrheitlich für ein teilweises Verbot von drei umstrittenen, für Bienen hochtoxischen Neonikotinoiden ausgesprochen. 15 EU-Länder stimmten für das Verbot, darunter auch Deutschland, dass sich beim ersten Votum im März noch enthalten hatte. Österreich stimmte als eines von acht Ländern auch diesmal wieder gegen das Verbot.

Auch wenn damit keine erforderliche qualifizierte Mehrheit für eine Verabschiedung des Verbotes zustande kam, will der Gesundheits- und Verbraucherkommissar Tonio Borg die Beizmittel Clothianidin, Imidacloprid und Thiamethoxam für zwei Jahre verbieten. Die endgültige Entscheidung liegt nun bei der EU-Kommission, die ein Verbot befürwortet und bereits in den kommenden Wochen an seiner Umsetzung arbeiten will. "Ich verspreche, alles zum Schutz unserer Bienen zu tun, die so wichtig sind für unser Ökosystem und jährlich mehr als 22 Milliarden Euro zur europäischen Landwirtschaft beitragen", sagte Tonio Borg im Anschluss an die Sitzung. Auch wenn damit die Gefahr für die Bienen noch lange nicht abgewendet ist- es ist ein Teilerfolg, der auch durch die klare und massive Ablehnung der Pestizide von Seiten der Bürgerinnen und Bürger zustande gekommen ist. Der öffentliche Druck darf jedoch nicht aufhören, denn die europäischen Agrochemie-Hersteller wehrten sich bisher massiv gegen das Verbot. Ein befristetes Verbot sieht vor, dass die drei Insektitzide für den Anbau von Mais, Sonnenblumen, Raps sowie Baumwolle für zunächst zwei Jahre nicht verwendet werden dürfen. Erlaubt bleiben soll ihr Gebrauch für Wintergetreide und Pflanzen, die keine Bienen anlocken. Nach zwei Jahren will die EU-Kommission dann ihre Schutz-Maßnahmen nochmals überprüfen.

Zurück

0 Kommentare zu diesem Artikel