Förderung der Waldbiodiversität

 

Die Bienen spielen auch für die Gesunderhaltung des Waldes eine maßgebliche Rolle. Durch das Aufsammeln der zuckerhaltigen Ausscheidungen von Honigtauerzeugern (Lecanien und Lachaniden) von den Blättern und Nadeln wird das Überhand- nehmen verschiedenster Rußtaupilze verhindert. Weitere Nährstoffe können ungehindert von den Pflanzen gebildet werden, Atmung und Assimilation des Waldes gehen ungestört von statten.

tl_files/bienenschutzgarten/userdata/ZEIDLEREI/FloraWaldlichtung04.jpgDie Biene befliegt die Blüten des Unterholzes der Randgehölze und der Kahlflächen und sorgt damit für eine optimale Bestäubung und Aussamung. Bei Kahlschlägen sorgt eine ausreichende Bestäubung der Blüten tragenden Pionierpflanzen für eine natürliche Wiederbegrünung und damit für den so wichtigen Erosionsschutz. 

Die Verdrängung der Waldbiene aus ihrer natürlichen Umgebung durch den Menschen hat gravierende Folgen für die Natur und die Waldbewohner, allen voran die Insekten, aber auch Vögel, Igel, Marder und viele mehr. Den hügelbauenden Waldameisenarten wurde mit den Honigbienen eine üppige Nahrungsgrundlage entzogen, denn jedes Bienenvolk liefert jährlich durchschnittlich rund 23 kg sterbende Bienen, die den Insekten fressenden Lebewesen zur Verfügung stehen. Mit dem Rückgang der Ameisen erhöht sich die Gefährdung der Wälder, durch die Massenvermehrung von Insekten geschädigt zu werden.(siehe dazu auch „Walderkrankung – Artenrückgang – Klimawandel – Bienensterben“ von Wolfgang Voigt) 

Die Zeidlerei bringt die Honigbienen zurück in den Wald und bewahrt alte Bäume vor dem Fällen. Durch die tl_files/bienenschutzgarten/userdata/ZEIDLEREI/Carnica im Wald.jpgmoderne Forstwirtschaft finden sich heute nur noch wenig alte Baumbestände mit natürlichen Nisthöhlen. In konventionell genutzten Wirtschaftswäldern werden die Bäume „erntereif“ gefällt und es gibt nur noch selten alte dicke Bäume, die so genannten Biotopbäume, zu denen auch die wertvollen Höhlenbäume zählen. Es sind jedoch gerade diese Bäume, die mit ihrer Vielfalt an Habitatstrukturen (tote Äste, Aushöhlungen, Rinden) Lebensraum für eine Vielzahl tierischer und pflanzlicher Organismen bieten. Die Zeidlerei fördert den Erhalt solcher alter Baumbestände und schafft dadurch Lebensgrundlagen für eine große Artenvielfalt. (bis zu 900 Arten können etwa auf einer alten Eiche ihren Lebensraum finden, darunter viele Moose und Flechten).

Sie fördert weiters die Schaffung von blütenreichen Strukturen an den Randzonen (Übergang von Wald zu offenem Land), um das Nahrungsangebot für die Honigbienen zu verbessern.