3 Schritte zum bienenfreundlichen Garten

 

Du möchtest deinen Garten bienenfreundlich gestalten und brauchst dabei Hilfe? 

Wenn du der Anleitung Schritt für Schritt folgst, ist ein bienenfreundlicher Garten gewährleistet. Davon profitieren nicht nur die Honigbienen, sondern auch Wildbienen, Schmetterlinge, Käfer und viel andere blütenbestäubende Insekten. 

 
Schritt 1: Biete den Bienen Nahrung
 
 

GESTALTE DEINEN GARTEN VIELFÄLTIG

Bienen, Hummeln und Schmetterlingen brauchen ein kontinuierliches Angebot an Nektar und Pollen, auf das sie sich verlassen können. Wähle eine Vielfalt an Sträuchern, Stauden und Blütenpflanzen aus, damit es in deinem Garten vom Frühling bis in den Herbst hinein blüht. 


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PFLANZE HEIMISCHE BLUMEN

Heimische Wild-und Kulturpflanzen sind das Herzstück eines bienenfreundlichen Gartens. Sie bieten den Bestäubern um ein Vielfaches mehr an Nahrung als exotische Pflanzen und sind ideal an den Standort und das Klima angepasst. Sie sind artenreich und viele blühen bis in den Oktober hinein. Bienen und Wildblumen profitieren seit Jahrtausenden voneinander.  

Küchenkräuter sind nicht nur ideal zum Kochen, sie dienen auch den Bienen als Medizin und Nahrung.  Biete den Bienen daher eine große Auswahl. Basilikum, Koriander, Dill, Echinacea, Lavendel, Zitronenmelisse, Oregano, Pfefferminze, Rosmarin, Salbei, Thymian und Schafgarbe sind eine wunderbare Bereicherung des Gartens und locken unzählige Bienen an. 

 
ÜBERDENKE DEINEN RASEN
 

Ein immergrüner Rasen ist für Bienen und andere Blütenbesucher wertlos. Gestalte einen Teil der Fläche in ein Blumenparadies um. Lass „Wilde Ecken“ zu, hab Mut zur Unordnung. Du wirst staunen, was da auf einmal wieder fliegt und summt!


tl_files/bienenschutzgarten/userdata/EVENTFOTOS/2019/Biene auf Senf.jpgEine Anleitung für die Anlegung und Pflege einer Blühwiese kannst du unter info@bienenschutzgarten.at bestellen. Diese wird dir via Email zugeschickt. 

WÄHLE  KULTURPFLANZEN MIT UNGEFÜLLTEN BLÜTEN

Bei gefüllten Blüten wird die Anzahl der Blütenblätter so stark vermehrt, dass die Bienen nicht mehr an den Nektar herankommen. Diese Pflanzen produzieren auf Grund der Züchtung kaum noch Nektar und Pollen. 

PLANE AUCH SPÄTBLÜHER EIN

Im Frühling und Sommer finden Bienen & Co zumeist ausreichend Pollen und Nektar, doch ab Ende Juli wird die Nahrungssuche zunehmend schwieriger. Pflanz daher eine Mischung aus Früh-Mittel-und Spätblühern an. Eine ganze Anzahl von bienenfreundlichen Pflanzen blühen bis in den Herbst (z.B Borretsch, Herbst-Astern, Sonnenblumen, Efeu). 
 

VERZICHTE AUF TORF 

Torfabau zerstört über Jahrhunderte entstandene einzigartige Moorgebiete und damit den Lebensraum vieler seltener Pflanzen und Tiere. 

 

Schritt 2: Biete den Bienen Wasser
 
 

ERRICHTE EINE BIENENTRÄNKE 

tl_files/bienenschutzgarten/userdata/EVENTFOTOS/2019/Bienentraenke mit Biene.jpgWasser ist für alle Tiere notwendig, auch für die Bienen. Sie brauchen Wasser für viele Zwecke. Sie stillen ihren Durst, kühlen damit den Bienenstock an heißen Sommertagen und brauchen große Mengen für die Fütterung ihrer Brut. 

Vielleicht hast du bereits eine natürliche Wasserquelle wie einen Teich oder einen Bach. Wenn nicht, kannst du eine Wasserquelle errichten. Geeignet ist ein großer flacher Untertopf aus Ton (Ton hält das Wasser frisch). Mit Kies und Steinen auffüllen und ein Stück Moospolster dazwischen platzieren. Darauf können die Bienen sicher landen und Wasser aufnehmen. Der Platz für die Tränke sollte windgeschützt und sonnig sein. Die Tränke frei von hinein wachsendem Gras oder Pflanzen halten. Die Tränke muss bei Bedarf aufgefüllt werden und sollte grundsätzlich nie austrocknen.                                             

Hinweis:

Wenn sich auch Haustiere in deinem Garten aufhalten, sollte die Bienentränke höher gestellt werden. 

 

Schritt 3: Verwende keine Pestizide, Herbizide und Fungizide
 
 

tl_files/bienenschutzgarten/userdata/EVENTFOTOS/2019/_BI20255-1.jpgFRAGE NACH

Ein hoher Prozentsatz der Gartenpflanzen und Setzlinge aus Gärtnereien und Baumschulen sind mit bienenschädlichen Pestiziden und Unkrautvernichtern wie Glyphosat belastet. Noch immer sind in der EU für die Produktion in Glashäusern die hochgefährlichen Neonicotinoide erlaubt. 

Da dies von außen nicht zu erkennen ist, solltest du dich in jedem Fall bei einem/einer kompetenten Verkäufer/In vergewissern. Kaufe biologisch produzierte Pflanzen und wenn du ganz sicher gehen willst, zieh deine Pflanzen selbst. Bienen & Co werden dir für die saubere und sichere Nahrung danken. 

 

HALTE SCHÄDLINGE NATÜRLICH IN GENZEN

Selbst wenn sich Schädlinge in deinem Garten einmal sehr stark vermehren, solltest du auf keinen Fall zu Insektiziden greifen. Auch Bienen vergiften sich daran und verenden oder tragen das Insektizid in ihr Volk, wo es zu schleichenden Vergiftungen kommt. Viele Nützlinge werden vernichtet und die wichtigen Bodenorganismen zerstört. Auch die Vögel tragen den Schaden davon, da sie sich von Insekten ernähren. Vergiftete Samen und Früchte gelangen in die gesamte Nahrungskette von Tier und Mensch. 

 

SCHÜTZE DEINE PFLANZEN AUF NATÜRLICHE WEISE

Es gibt viele wirkungsvolle Wege der natürlichen Schädlings-und Unkrautregulierung. 

Der Verzicht auf Chemie fördert gesundes Pflanzenwachstum. Kräftige Pflanzen sind weniger anfällig für Schädlinge. In erprobten Mischkulturen im Gemüsebeet schützen sich viele Pflanzen durch Duftstoffe und Wurzelausscheidungen gegenseitig.

tl_files/bienenschutzgarten/userdata/EVENTFOTOS/2019/Marienkaefer pixabay_Myriam.jpgWerden im Garten keine Insektizide verwendet und die Artenvielfalt gefördert, entwickeln sich starke Populationen von Nutzinsekten. Marienkäfer  und ihre hungrigen Larven sowie Florfliegen fressen große Mengen an Blattläusen. 

Vögel vertilgen Raupen, Blattläuse und andere Insektenschädlinge.  Lade die Vögel in deinen Garten ein, indem du Vögelhäuschen aufstellst.  Vögel fühlen sich wohl, wenn es im Garten auch Bäume und Sträucher gibt, die ihnen Schutz und Nahrung bieten.

Frösche und Kröten fressen viele Schnecken und siedeln sich in deinem Garten an, wenn du einen kleinen Teich anlegst. Auch ein alter Eimer oder eine Badewanne können umfunktioniert werden, aber achte darauf, ein Brett zu fixieren, auf dem die Tiere ein- und aussteigen können. 

tl_files/bienenschutzgarten/userdata/EVENTFOTOS/2019/_BI20259.jpgIgel ernähren sich von Schnecken und Raupen. Um sie anzusiedeln, sollte es im Garten Gestrüpp, Stroh- und Laubhaufen und angehäufte Äste geben (Igel nicht mit Brot und Milch füttern!). 

Schädlinge kannst du auch mit der Hand einsammeln z.B die Gelege des Kohlweislings, auch Blattläuse und Schnecken. Wenn du frühzeitig damit beginnst, kannst du größeren Schäden vorbeugen. Kranke Blätter, Triebe und Äste deiner Gartenpflanzen sollten abgeschnitten und vernichtet werden. 

 

VERWENDE  BRÜHEN UND JAUCHEN

Pflanzliche Brühen, Jauchen und Tees stärken die Abwehrkräfte der Pflanzen und sind zugleich Düngung. Sie halten Schadinsekten fern, beugen Pilzerkrankungen vor oder sind wirksam gegen schädigende Bakterien. 

Im Internet findest du eine große Auswahl an Seiten zu den verschiedenen Mitteln, ihrer  Herstellung und Anwendung. 

Wir empfehlen dir das Buch „Gärtnern ohne Gift“ Ein praktischer Ratgeber von Arthur Schnitzer.

 

Schritt 4: Bienen ein Zuhause schenken
 

BETREUE DEIN EIGENES BIENENVOLK IN DEINEM GARTEN

Ein bienenfreundlicher Garten ist ein wunderbarer Ort, um eine Bienenwiege aufzustellen und darin einem Bienenvolk ein Zuhause zu geben. Mit einer Basisausbildung in wesensgemäßer Bienenhaltung erlangst du die notwendigen Kenntnisse dafür und kannst dein Bienenvolk verantwortungsvoll betreuen.

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